Als feministisches Bündnis, das für sexuelle Selbstbestimmung steht, ist es uns besonders wichtig zu betonen, dass nicht nur Cis-Frauen (also Frauen, die mit dem biologischen Geschlecht „weiblich“ geboren wurden und sich auch als „Frau“ identifizieren) schwanger werden können. Wir verwenden in unseren Texten daher geschlechterneutrale/geschlechtergerechte Sprache (z.B. „Schwangere“), damit alle Menschen angesprochen werden und nicht nur solche, die in die binäre Geschlechterordnung und das heteronormative Weltbild unser Gesellschaft passen.
Wer wir sind und wofür wir stehen
Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von feministischen, demokratischen, nicht religionsgebundenen, intersektionalen Gruppen, Beratungsstellen sowie Einzelpersonen. „Zusammenschluss“ bedeutet, dass wir unsere Ressourcen themenspezifisch bündeln, um sie zielführend einzusetzen. Das Bündnis entstand durch eine gemeinsame Initiative von ProChoice Passau und ProFamilia mit dem Ziel, das Thema – eine gute medizinische Versorgung von Schwangerschaftsabbrüchen in Niederbayern – der Bevölkerung näher zu bringen, über das Thema Schwangerschaftsabbrüche allgemein aufzuklären und schließlich gemeinsam für eine flächendeckende Versorgung mit Schwangerschaftsabbrüchen in Niederbayern zu kämpfen.
Unsere Forderungen
- Hürden für Schwangerschaftsabbrüche abschaffen
- Flächendeckende Versorgung durch Ärzt*innen und Kliniken in Passau und Niederbayern
- Den entsprechenden Beschluss der Passauer Stadtrats kippen
- Schwangerschaftsabbrüche endlich als Teil der öffentlichen Gesundheitsversorgung betrachten.
- Die Versorgung für ungewollt Schwangere krisenfest machen, sodass Schwangere auch in außergewöhnlichen Zeiten, z.B. während einer Pandemie, weiterhin Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen haben
- Das Thema Schwangerschaftsabbruch und von seinem ideologisch aufgeladenem Stigma befreien und ungewollt Schwangere vor Diskriminierung bei der Inanspruchname eines Schwangerschaftsabbruchs oder entsprechender Beratung schützen
- Streichung der §§ 218, 219a StGB und freien Zugang zu Informationen zum Schwangerschaftsabbruch
- Niedrigschwellige Aufklärung über sexuelle und reproduktive Gesundheit und die dazugehörigen Rechte
- Rechtssicherheit für behandelnde Ärzt*innen
Außerdem ist uns wichtig
- umfassende Informationen über und den kostenfreien Zugang zu Verhütungsmitteln, mindestens für Menschen mit geringerem Einkommen
- kostenfreie Vergabe der „Pille danach“ als Notfallverhütung
- Ausbildung in den Methoden des Schwangerschaftsabbruchs in den Studiengängen für Medizin
- geschlechtersensible Sexualaufklärung für alle
- umfassende rechtliche Anerkennung aller Formen des Zusammenlebens
- staatliche, soziale und ökonomische Unterstützung sowie die notwendige Infrastruktur für alle, die sich für ein Kind entscheiden, sodass diese ihre eigene Lebensplanung aufrecht erhalten können
Unsere Arbeit
Die Bündnismitglieder treffen sich monatlich in einem Plenum, um die Sachlage zu besprechen und zukünftige Aktionen und Vorgehensweisen zu planen. Darüber hinaus arbeiten wir in Arbeitskreisen, die sich jeweils mit einem bestimmten Thema beschäftigen. Es kann sich dabei um Arbeit bzgl. der bündnisinternen Organisation handeln, um Öffentlichkeitsarbeit oder um das Organisieren von Aktionen – z.B. Kundgebungen, Aktionstage, Informationsveranstaltungen, aber auch um das Arbeiten an konkreten, „realpolitischen“ Lösungen auf kommunaler Ebene in Zusammenarbeit mit politischen Vertreter*innen.